So hohe Berge hatten wir eigentlich gar nicht erwartet auf der Peloponnes. Der höchste Gipfel ist 2405m hoch und bei weitem auch nicht der einzige 2000er hier. Die ganze Halbinsel ist sehr bergig und ein geradezu alpin anmaßendes Wanderparadies. in diesem Beitrag könnt ihr lesen, wie wir die drei höchsten Gipfel der Halbinsel erklommen haben.
Wanderung auf den Psili Koryfi, 2355 m
22,9 Kilometer, 1441 Höhenmeter, 8:50 Stunden
Mehr durch Zufall als geplant bestiegen wir den dritthöchsten Gipfel der Peloponnes. Eigentlich hatten wir nur geplant zu den Styx Wasserfällen zu wandern und eigentlich hätten wir dafür gar nicht so früh aufstehen müssen. Gut, dass Alex trotzdem darauf bestanden hatte. Nach nur gut einer Stunde kamen wir am ersten beschriebenen Wegpunkt an, den Britta am Vorabend noch als mögliches Ziel der Wanderung vorgeschlagen hatte. Eigentlich sollte es nämlich zweieinhalb Stunden dauern und eigentlich dachten wir, dass man von dort aus auch schon die Wasserfälle sehen kann. Dies war allerdings nicht der Fall.
Also gingen wir rasch weiter und erreichten nach weiteren anderthalb Stunden den Wasserfall. Naja, also Wasserfall konnte man das nicht wirklich nennen. Wir sahen nur einen Nebelschleier die Klippe hinunter wehen.
Um den Fluss Styx und seine Wasserfälle ranken sich viele Mythen und Legenden:
Alexander der Große soll 323 v. Chr. in Babylon an einem mit Styxwasser versetzten Trunk nach zwei Wochen qualvoll gestorben sein.
Im 2. Jh. n. Chr. berichtete man, dass Ziegen, die vom Flusse tranken, tot umfallen würden.
Zeus verpflichtete an den Ufern des Styx die Götter auf heilige Schwüre. Brach einer von ihnen seinen Schwur, so wurde er für mehrere Jahre in Stein verwandelt.
Achilles erhielt seine Unverwundbarkeit nach einem Bad in den Wassern des Styx. Seine Ferse, an der ihn seine Mutter festhielt, wurde allerdings nicht benetzt und blieb demnach verwundbar.
Britta war ganz fasziniert von der wunderbaren Bergkulisse und so überredete sie Alex noch eine halbe Stunde bis zum nächsten Aussichtspunkt hinauf zu wandern. Unterwegs entschlossen wir uns aber dann doch abzubiegen und noch den Gipfel mitzunehmen.
Die Aussicht von oben war überwältigend. Man hatte nicht nur einen 360° Rundumblick auf die umliegenden Gipfel und Täler, sondern konnte auch noch das Meer sehen. Was will man mehr?!?
Als wir nach 9 Stunden wieder zurück an der Hannelore waren, stellten wir fest, dass wir soeben unwissend den dritthöchsten Gipfel der Peloponnes erklommen hatten. Es war eine richtig abwechslungsreiche und einfach phänomenale Wanderung, an die wir uns noch lange gern zurückerinnern werden.
Übernachtungsplatz
Wanderung auf den Kyllini, 2374m
10,4 Kilometer, 862 Höhenmeter, 4:30 Stunden
Nach einer frischen Nacht bei nur 1°C über Null wanderten wir wieder früh los um den zweithöchsten Gipfel der Peloponnes zu bezwingen. Diesmal waren wir schon mit Hannelore etwas höher gefahren und mussten deswegen nur 862 Höhenmeter zurücklegen. Beim Aufstieg hatten wir noch ganz gute Sicht, aber der Gipfel selbst lag leider in den Wolken.
Gipfel erklommen Alex ist es trotz Nebel zu hell
Unsere Brotpause verlegten wir deshalb weiter nach unten und stärkten uns mit einem wunderbaren Blick auf den Golf von Korinth. Unter uns sahen wir sogar Hannelore auf ihrem Standplatz hervorblitzen.
Hannelore-Suchbild (äußerst schwer)
Leider hatten wir bei dieser Wanderung etwas Pech mit dem Wetter. Sonst wären wir bestimmt auch von der Aussicht begeistert gewesen.
Übernachtungsplatz
Wanderung auf den Profítis Ilías, 2405m
16,96 Kilometer, 1390 Höhenmeter, 6:56 Stunden
Nachdem wir den dritt- und zweithöchsten Gipfel der Peloponnes bestiegen hatten, konnten wir es uns natürlich nicht entgehen lassen auch den höchsten Gipfel mitzunehmen. Fast zwei Wochen beobachteten wir die Wettervorhersage und warteten auf einen regenfreien Tag mit klarer Sicht.
Am 22. November war es dann endlich so weit. Der Wecker klingelte um 6 Uhr und wir nahmen den Gipfel in Angriff. Zuerst führte der Weg entlang einer Forststraße durch einen saftigen Wald.
Nachdem wir die Schutzhütte passiert hatten kamen wir schnell zur Baumgrenze und liefen weiter über verschiedenste Gesteinsformationen.
Fast hatten den Gipfel schon erreicht, da mussten wir auf die andere Kammseite. Dort blies und ein sehr starker und kalter Wind um die Nase und Wolken zogen über uns hinweg. Wir entdeckten auch schon den ersten Schnee.
Vor der Querung des Kammes … … und danach.
Oben auf dem Gipfel standen wir erstmal in einer dicken Wolke, doch zum Glück riss diese regelmäßig auf und enthüllte die Aussicht auf das Tal von Sparta und auf der anderen Seite auf das Taygetos-Massiv. Auf dem Gipfel gab es außerdem eine kleine Kapelle und Schutzmauern gegen den eisigen Wind.
Die wohlverdiente Mittagspause mussten wir mittendrin abbrechen, da es Britta ohne Sonne einfach zu kalt wurde. Zügig spurteten wir zurück auf die sonnige Seite des Berges, wo wir den Rest unseres Mittagssnacks vertilgten.
Der Profítis Ilías war zwar der höchste Gipfel, trotzdem bleibt der Psili Koryfi unser Favorit.
Übernachtungsplatz
Bei der Manganiari-Quelle Hannelore-Suchbild (nicht ganz so schwer)
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