Beim Picknick am Kloster Arkadi zum “sauberen Montag” fielen uns im Süden höhere Gebirgszüge auf, die trotz ihrer Höhe nur spärlich mit Schnee bedeckt waren. Da uns schon die ganze Zeit auf Kreta die hohen Gipfel reizten, aber wir aufgrund fehlender Ausrüstung keine erklimmen konnten, beschlossen wir spontan eine Besteigung des Kedros zu wagen mit dem Hintergedanken vielleicht doch wegen zu viel Schnees umdrehen zu müssen.
So machten wir uns gleich am selben Tag mit der Hannelore auf und fuhren hoch bis zu einem kleinen Kloster gleich hinter dem Bergdorf Ano Meros, wo wir den Beginn einer machbaren Route vermuteten. Man muss nämlich erwähnen, dass der Kedros nur ein selten bewanderter Gipfel ist und es im Internet nur wenig Informationen zu seiner Besteigung gibt. Es war zwar auf unserer Kartenapp ein Fußweg eingezeichnet, aber es wäre nicht das erste Mal das uns die App in die Irre oder unbegehbares Gelände führt.
Bei dem eben besagten Kloster angekommen wurde unsere Wanderlust noch weiter entfacht, da wir eine grandiose Aussicht auf den gegenüberliegenden Gipfel Psiloritis hatten.
Am nächsten Morgen starteten wir voller Enthusiasmus. Zunächst ging es auf Feldwegen stetig bergauf durch die karge Landschaft. Immer mit einem schönen Blick auf die umliegenden Gipfel und das fruchtbare Tal.
Nach dem Ende der Feldwege mussten wir uns unseren Weg selbst suchen und gelangten relativ bald zu den Schneefeldern. Der Gipfel war schon in Sicht und so stapften wir durch den Schnee. Manchmal hatten wir ein leicht mulmiges Gefühl, denn wir mussten einen vom Schnee bedeckten Fluss queren und die Schneedecke war an manchen Stellen doch schon recht dünn.
Oben auf dem Gipfel an der Gipfelsäule angelangt pfiff uns der Wind um die Ohren. Wir schauten uns nur kurz um und flohen dann wieder bergabwärts in windgeschütztere Bereiche.
Nach einer kurzen Rast begaben wir uns wieder durch die Schneefelder auf den Rückweg. Bergab konnten wir die Schwerkraft nutzen und in riesigen Sprüngen durch den Schnee stapfen.
Übernachtungsplatz
Unser Übernachtungsplatz beim Kaloidena-Kloster etwas oberhalb des Bergdorfes Ano Meros bot einen wunderbaren Ausblick auf den schneebedeckten Psiloritis-Gipfel.
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