Montenegro hatte es uns sofort angetan. Leider spielte das Wetter nicht mit. Es regnete fast durchgängig. Alles in der Hannelore begann klamm zu werden und unsere nassgeregneten Klamotten kriegten wir nicht wieder trocken.
Bevor uns der Dauerregen zu viel wurde und wir nach Griechenland flüchteten, versuchten wir noch die kurzen Regenpausen zwischendurch zu nutzen und das Beste daraus zu machen. Drei Tage verbrachten wir in diesem wunderschönen Land.
Montenegro ist mit nicht einmal 700.000 Einwohnern und einer Fläche von knapp 14.000 Quadratkilometern eins der kleineren Länder in Europa und etwas kleiner als Schleswig-Holstein. Seit 2017 ist Montenegro das jüngste Mitglied der NATO. Außerdem ist es Beitrittskandidat der Europäischen Union und verwendet den Euro als Landeswährung.
Bildquelle: Wikimedia Commons
Die Landschaft Montenegros ist sehr vielfältig. Es bietet den einzigen Fjord des Mittelmeerraums, lange Strände an der Adriaküste, einen der letzten Urwälder Europas und im Binnen- und Hinterland die tiefste Schlucht des Kontinents und spektakuläre Gebirgsketten.
Ach, wie gerne hätten wir Montenegro ausgiebig erkundet und die Natur genossen! Wir müssen im Sommer einfach nochmal zurückkommen.
Nikšić – eine geschäftige und freundliche Stadt
Eigentlich war Nikšić, wie für die meisten anderen auch, nur eine Durchgangsstation, doch fanden wir die zweitgrößte Stadt Montenegros irgendwie sympathisch. Von anderen Touristen war nirgendwo eine Spur zu sehen und wir bekamen ein Gefühl für den einheimischen Alltag.
Sehenswürdigkeiten hat Nikšić nicht wirklich zu bieten, aber wir guckten uns die Ruinen einer Festungsanlage der Türken aus dem 18. Jahrhundert und die örtliche orthodoxe Kirche an. Die ehemalige Residenz des Prinzen Nikola wirkte dagegen sehr heruntergekommen und das darin situierte Heimatmuseum war geschlossen.
Kloster Ostrog – exponiert am Fels gelegen
Das serbisch-orthodoxe Kloster Ostrog ist ein äußerst beliebter und bedeutsamer Pilgerort, aber auch für andere Besucher lohnt sich ein Ausflug. Spektakulär ist es an eine senkrechte Felswand gebaut und soll einen sensationellen Ausblick auf die unten liegende Ebene bieten (leider war bei uns davon wegen des Wetters nichts zu sehen).
Übernachtungsplatz beim Kloster
Cetinje
Die kleine Stadt auf einer Hochebene zu den Füßen des Nationalparks Lovćen war bis zur Gründung der Republik Montenegro als Teil des sozialistischen Nachkriegsjugoslawien das administrative und intellektuelle Zentrum des Landes. Heute ist das nahgelegene, wesentlich größere Podgorica die Hauptstadt Montenegros.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blühte Cetinje auf und erlangte internationale Bedeutung. Fast jede europäische Großmacht und auch die USA unterhielten in dem kleinen Städtchen mit nur 2.500 Einwohnern eine Botschaft. Außerdem stammte die damalige Königsfamilie Montenegros aus der Region uns ließ sich dort mit entsprechend repräsentativen Gebäuden nieder. Heute befinden sich in den Häusern Museen und die künstlerischen Fakultäten der Universität Montenegros.
Bei der im Museum Bilijarda zu sehenden dreidimensionalen Darstellung Montenegros im Maßstab 1:10.000 aus der Zeit der österreichischen Besatzung 1917 kann man die zerklüfteten Bergketten sehen.
Die Hälfte der Oberfläche des Landes liegt über 1.000 m, gut 10% befindet sich sogar über 2.000 m hoch. Nicht von ungefähr kommt der Name des Landes “Land der schwarzen Berge”.
Lovćen Nationalpark
Zitat aus unserem Reiseführer:
Der Nationalpark bietet eine “ausgezeichnete Fernsicht: Von hier oben sieht man bis in beinahe alle Ecken des Landes, an klaren Tagen im Frühjahr kann man sogar noch das Durmitorgebirge – das Dach Montenegros – ausmachen […] und die Bucht von Kotor entfaltet sich in ihrer ganzen Schönheit.”
Auf dem Foto rechts seht ihr, wie es mit der “ausgezeichneten Fernsicht” bei uns bestellt war.
Weitere Eindrücke unserer kleinen Regenwanderung
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