Im Osten Kretas

Xerokambos

Um nach Xerokambos zu kommen, fährt man längere Zeit durch eine trostlose Geröllwüste auf mehreren hundert Metern Höhe. Nicht zu Unrecht heißt Xerokampos auf Deutsch “trockenes Feld”. An der Küste endlich angekommen, reiht sich allerdings ein herrlicher Sandstrand an den anderen.

Einen Tag lang versuchten wir den Strand und die schöne Sonne zu genießen, auch wenn es mal wieder sehr windig war. Britta las am Strand ein Buch, wir spielten Gitarre und gingen auch eine Runde joggen. Britta versuchte sogar im Meer schwimmen zu gehen, doch die Wellen waren ihr zu hoch. Praktischerweise waren die Strandduschen noch in Betrieb und das Wasser gefühlt wärmer als aus unserer Campingdusche. 

Tal der Toten

Das Tal der Toten ist eine der bekanntesten und am meisten begangenen Schluchten Kretas. Seinen Namen erhielt es dadurch, dass vor 3600 Jahren die Minoer am Schluchtausgang einen Palast bauten und ihre Toten in den Höhlen etwas weiter schluchteinwärts in den bis zu 200 Meter aufragenden Felswänden bestatteten. 

Für unsere Wanderung wählten wir den etwas schwierigeren Weg durch einen zweiten sehenswerten Canyon: die Xeropotamos-Schlucht, die in die Schlucht der Toten mündet. 

An der interessantesten Stelle der Wanderung, einer 8 Meter hohen Steilstufe, probierte Alex sich als Model aus.

Die eigentliche Schlucht der Toten ist relativ einfach zu begehen, folgt man hier doch dem gut ausgetretenen Fernwanderweg E4. Letzteren haben wir übrigens schon vor vier Monaten auf der Peloponnes des Öfteren gekreuzt. 

Nach dieser Wanderung gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen in einer kleinen Taverne. Es gab typisch griechische Hausmannskost: griechischen Salat, Saganaki (ein Art Grillkäse) und Bohneneintopf.

Vai-Strand

Es gibt zwei natürlich gewachsene Dattelpalmenhaine auf Kreta. Einer davon ist der äußerst sehenswerte Vai-Strand. Er taucht am Ende der Asphaltstraße wie eine grüne Oase in der Wüste auf. Tausende von Palmen drängen sich in einem Tal, das sich zum Meer in einem wunderschönen Sandstrand öffnet. Von den angrenzenden Hängen hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht.

Sitia

Sitia ist eine beschauliche Kleinstadt am Meer. Das Zentrum der Stadt befindet sich an einem kleinen Hafen, an dessen Promenade wir entlang flanierten. Sitia ist für sein Konditorhandwerk bekannt und wir statteten uns deswegen mit einer ganzen Schachtel voller Kekse aus. Außerdem ließen wir es uns in einer urigen Taverne am Ufer schmecken. Ein richtiger Schlemmtag.

Ein monumentaler Olivenbaum

Unsere letzte besuchte Sehenswürdigkeit im Osten Kretas war der monumentale Olivenbaum von Kavousi. Nachdem die Straße immer schlechter wurde, ließen wir Hannelore am Straßenrand stehen und gingen das letzte Stück zu Fuß weiter. Der Weg allein war aber auch schon sehr lohnenswert. Es grünte überall, die Bienen flogen fließig umher und die Mandelbäume präsentieren sich zur Zeit in ihrer blühenden Pracht. Sein Alter wird auf 3250 Jahre geschätzt und somit ist er einer der ältesten Bäume seiner Art. Die Siegerin des Marathonlaufs der Olympischen Spiele 2004 in Athen wurde mit einem Kranz aus den Zweigen dieses Baumes geehrt.

Übernachtungsplätze

Nicht so abgelegen wie sonst schon mal, aber dafür an einem herrlichen Sandstrand standen wir für eine Nacht bei Xerokambos.

Nahe des beeindruckenden Vai-Strandes stellten wir uns für zwei Nächte an den Itanos-Strand, der immerhin eine Palme aufzuweisen hatte. Beide Abende bekamen wir Besuch von einer großen Schafherde. Unbemerkt konnten wir sie aus unserer Hannelore heraus beobachten.

Auch die nächsten beiden Nächte standen wir an einem Strand. Dieser hatte zwar keine Palmen aufzuweisen, aber dafür standen wir unter Tamarisken und in der Nähe war die Ruine eines antiken Getreidespeichers. Zu römischer Zeit war der Hafen von Tholos ein Umschlagplatz für Waren zwischen Alexandria und Rom. Der farbliche Kontrast zwischen den dunklen Felsen und dem leuchtend blauen Wasser rührt von frischen Unterwasserquellen, die aus dem Massiv des Thipit-Berges stammen.

Übersichtskarte

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