Kopenhagen

In der ersten Septemberwoche waren wir leider ohne Hannelore in Kopenhagen. Mit dem Nachtzug ging es von Leipzig über Hamburg in die dänische Hauptstadt. So konnten wir die meiste Sightseeing-Zeit rausschlagen und haben uns Übernachtungen in Kopenhagen gespart, hatten dafür aber auch verspannte Nacken und Schlafmangel – wir sind wohl doch nicht mehr so jung wie früher 😉

Grund für unseren kurzen Trip nach Kopenhagen war, dass Alex sich an der Uni dort vorstellen wollte. Wir ziehen es nämlich in Betracht, dass er sich dort für Oktober 2020 bewirbt. Er verbrachte also drei Tage an der Uni und mathematisierte und Britta hatte viel Zeit Kopenhagen und Umgebung zu entdecken. 

Eine zufällige Entdeckung auf einer Fahrradtour war dabei Christiania. Sie war doch sehr erstaunt als man ihr Gras zum Kauf auf offener Straße anbot, aber nach einer kurzen Recherche waren ihr dann auch die Gründe klar: Christiania ist eine alternative Wohnsiedlung in Kopenhagen. Das ehemalige Militärgelände ist seit rund 40 Jahren fest in der Hand von Aussteigern und Alternativen. Damals wollten Anwohner hauptsächlich die Fläche aufgrund von Platzmangel nutzen, mittlerweile ist es eine staatlich geduldete autonome Gemeinde. Ihre Bewohner haben eigene Gesetze und Regeln aufgestellt und die dänische Polizei hält sich größtenteils aus ihren Angelegenheiten heraus. Sie haben eine eigene Währung, Post, Kindergärten, Schulfreizeitangebote und Straßenreinigung. Es gibt weder Mietverträge noch Hauseigentum.

Apropos Fahrradtour, Kopenhagen ist ideal um mit dem Fahrrad erkundet zu werden. Fahrradfahrer spielen in Kopenhagen die erste Geige. Autospuren wurden zurückgebaut, um breite Fahrradwege zu ermöglichen, auf denen man andere Fahrradfahrer überholen kann. Wir hatten auch das Gefühl, dass die Fahrradfahrer selbst insgesamt rücksichtsvoller fahren und viel öfter Handzeichen geben um abzubiegen oder auch wenn sie anhalten. Manche grüne Welle wurde sogar extra an Fahrradfahrgeschwindigkeit angepasst. Daran sollten sich die Städte in Deutschland wirklich mal ein Beispiel nehmen.

Kopenhagen ist eine Stadt mit einer sehr hohen Lebensqualität, insbesondere der Fokus auf das Fahrradfahren, die vielen Möglichkeiten zu baden und das kulturelle Angebot haben uns gut gefallen. Doch haben wir wieder einmal festgestellt, dass wir lieber in der Natur unterwegs sind und Kopenhagen einfach schon eine zu große Stadt für uns ist.

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